Die besten Klassenarbeiten waren die, wo man quasi 1:1 schreiben sollte, was schon im Hefter steht. Also Wort-für-Wort auswendig gelernt, ohne darüber nachzudenken oder etwas zu verinnerlichen.
Da nach der Arbeit direkt für die nächste Arbeit gelernt werden musste, wird das Wissen danach einfach gelöscht, bevor es überhaupt die Chance hat im Langzeitgedächtnis zu landen. Bulimie-Lernen, wird das umgangssprachlich genannt. Das ist doch nicht nachhaltig, oder?
Leider zeigt sich in der Realität immer wieder, dass die Einser Schüler zwar gut auswendig lernen konnten, aber im zwischenmenschlichen Bereich Defizite aufweisen. Wohingegen die mittelmäßigen Schüler oft die sind, die später die besten Jobs bekommen, einfach weil sie sich gut verkaufen können. (Das haben sie wohl gelernt, als sie die schlechten Noten vor ihren Eltern rechtfertigen mussten.)
Mir hat das Leben gezeigt, dass die Lerninhalte im Detail nicht entscheidend sind, sondern eher die Persönlichkeitsentwicklung und das Erkennen der Zusammenhänge der Welt.